Die Skriptsprache Javascript

Was ist Javascript?

Die einfachste Antwort auf diese Frage ist „eine Programmiersprache“. Genauer gesagt ist Javascript jedoch keine Programmiersprache im klassischen Sinn, sondern eine Skriptsprache. Eine Skriptsprache ist eine Sprache, die für die Programmierung von Webseiten verwendet wird und durch den jeweiligen Browser wie den Internet Explorer oder den Apple Safari des Internetnutzers ausgeführt wird.

Scriptsprachen sind maßgeblich dafür verantwortlich, einer Webseite Leben einzuhauchen. Sie werden zur Gestaltung von interaktiven Elementen und Animationen eingesetzt. Wann immer Du ein Suchfeld auf einer Website ausfüllst, das aktuelle Ergebnis eines Fußballspiels auf einer Seite angezeigt bekommst oder Dir einen eingebetteten Videoclip ansiehst, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit Javascript dabei im Spiel.

Was ist Javascript?

Javascript ist eine clientbasierte Skriptsprache. Das bedeutet, dass der Code auf dem Clientrechner interpretiert wird und nicht auf einem zentralen Server.

Was ist der Unterschied zwischen Javascript, HTML und CSS?

Javascript ist neben HTML und CSS die dritte Standardtechnologie im Web. Bei HTML handelt es sich um eine Markup-Sprache, die benutzt wird, um eine Webseite zu strukturieren und ihre Inhalte darzustellen. Dafür verwendet HTML im wesentlichen Paragrafen, Überschriften, Tabellen sowie Bilder und Videos. CSS ist eine Programmiersprache, die dazu verwendet wird, Stilregeln für HTML zu definieren. Mit CSS werden beispielsweise Hintergrundfarben und Schriftarten auf Webseiten definiert. Im Unterschied zu HTML und CSS wird die Skriptsprache dazu eingesetzt, interaktive und dynamische Inhalte auf Webseiten anzuzeigen (mehr dazu im nächsten Abschnitt). Die drei Standardtechnologien HMTL, CSS und Javascript bauen reibungslos aufeinander auf und werden heutzutage auf fast allen Webseiten in Kombination miteinander eingesetzt, um bestmögliche Resultate zu erzielen.

Wofür wird Javascript eingesetzt?

die Skriptsprache wird fast immer zur Verbesserung der Interaktivität von HTML-Webseiten eingesetzt und ist deshalb in der Regel in den HTML-Code eingebettet. Die Skriptsprache rendert Webseiten auf eine interaktive und dynamische Weise. Die Skriptsprache ermöglicht es einer Webseite somit folgende Aktivitäten auszuführen:
• Reaktion auf Ereignisse
• Ausführung von Spezialeffekten
• Erfassung von variablem Text
• Validierung von Daten
• Erstellung von Cookies
• Erkennung des Nutzerbrowsers

Wie hat sich Javascript historisch entwickelt?

Die Entwicklung von Javascript geht auf das einstige US-amerikanische Unternehmen Netscape Communications zurück, dem Entwickler des Netscape-Browsers, dem in der Frühzeit des Internets am weit verbreitetsten Browser. Im Jahr 1995 veröffentlichte Netscape zusammen mit dem Navigator 2.0 Browser eine eingebettete Scriptsprache, die seinerzeit noch Livescript genannt wurde. Hintergrund der Entwicklung dieser Skriptsprache war die Feststellung der Entwickler, dass eine Scriptsprache die Webnutzererfahrung verbessern und die Benutzerakzeptanz erhöhen könnte. Da zu dieser Zeit Java die neue und gehypte Programmiersprache darstellte, beschlossen die Netscape-Entwickler, ihre neuartige Skriptsprache näher an Java heranzuführen. Im Ergebnis entstand daraus Javasript, das Funktionen von HTML und die Syntax von Java enthielt. Im Dezember 1995 wurde vor diesem Hintergrund die Sprache von Livescript in Javascript umbenannt. Im darauffolgenden Jahr wurde Javascript als Standardspezifikation an die Gesellschaft zur Normierung von Kommunikations- und Informationssystemen übermittelt und 1997 wurde die erste offizielle Spezifikation der Skriptsprache veröffentlicht.

Was ist der Unterschied zwischen Javascript und Java?

Obwohl der Namensbestandteil „Java“ einen direkten Bezug zur Programmiersprache Java nahelegt, ist Javascript weder ein Bestandteil der Java-Plattform, noch haben Javascript und Java grundlegende Ähnlichkeiten. Der wichtigste Unterschied zwischen Java und Javascript ist, dass es sich bei Java um eine objektorientierte Programmiersprache handelt, während Javascript eine objektorientierte Scriptsprache ist. Im Gegensatz zu Javascript ist Java plattformunabhängig. Die Programmiersprache wird unabhängig vom Endgerät in einer virtuellen Umgebung ausgeführt. Demgegenüber wird der Javascript-Code von einem modernen Browser interpretiert. Ein weiterer Unterschied ist, dass Java-Code kompiliert werden muss, während der Code von Javascript im Text integriert ist. Nicht zuletzt unterscheiden sich die Programmier- und die Skriptsprache hinsichtlich ihrer Anwendung. Java ist eine sehr mächtige, zuverlässige und vielseitige Sprache, die für die Programmierung von Apps und ganzen Unternehmenssystemen sowie für die Übertragung großer Datenmengen und eingebettete Funktionen im Bereich des IoT (Internet of Things) verwendet wird. Demgegenüber stellt Javascript eine Ergänzung der HTML- und CSS-Technologien zur Gestaltung von Webseiten dar.

Wie funktioniert Javascript?

Du hast zwei Möglichkeiten, Javascript in eine HTML-Datei einzubinden. Bei der ersten Methode bettest Du den gesamten Javascript-Code direkt in den HTML-Code ein. Diese Art der Einbindung wird „Inline Code“ genannt. Bei der zweiten Methode legst Du eine separate Script-Datei an, die anschließend aus einem Script-Element aufgerufen und von Script-Tages eingeschlossen wird. Solche Javascript-Dateien sind durch die Erweiterung .js gekennzeichnet. Unter Programmierern ist die zweite Variante beliebter, da die Code-Einbettung über eine eigene Datei mit anschließender Referenzierung im HTML-Dokument sauberer ist, weil sie verhindert, dass der HTML-Code zu schnell unstrukturiert wird. Die Schnittstelle zwischen HTML und Javascript wird übrigens DOM (Document Object Model) genannt. Das DOM sorgt dafür, dass alle Elemente zu Objekten werden, die dynamisch aufgerufen und verändert werden können. Obwohl die Skriptsprache in erster Linie im Zusammenspiel mit HTML verwendet wird, kann die Skriptsprache auch für die Interaktion mit Nicht-HTML-Objekten verwendet werden. Dazu zählen beispielsweise Browser-Plug-ins und CSS-Eigenschaften. Um einen Javascript-Code zu schreiben, benötigst Du lediglich einen Texteditor wie Notepad (bei Windows) oder Gimp (bei Linux). Einige Texteditoren heben Javascript-Code automatisch hervor, sodass Du die Codezeilen leichter identifizieren kannst.

Wie wird Javascript ausgeführt?

Die clientbasierte Ausführung bietet die enorm wichtige Möglichkeit, die Inhalte einer Webseite dynamisch zu verändern und auf ihre Inhalte zuzugreifen, ohne die Seite neu zu laden. Dieses Konzept wird mit der Abkürzung „AJAX“ (Asynchronous Javascript and XML) bezeichnet. Das bedeutet in der Praxis, dass eine Webseite auf der Grundlage von Javascript dynamisch mit Nutzern interagieren kann, ohne dass bei jeder einzelnen Interaktion die Seite neu geladen werden muss. Die Webseite kann direkt auf eine Aktion des Users reagieren. Ein typisches Praxisbeispiel, bei der die Skriptsprache einen hohen Mehrwert bringt, ist das Ausfüllen von Formularen. Wenn ein Nutzer im ersten Feld eines Formulars einen Tippfehler begangen hat, kann Javascript dies sofort nach der Eingabe validieren und ihm eine entsprechende Rückmeldung geben. Ohne Javascript müsste der Nutzer das Formular vollständig ausfüllen, um am Ende zu erfahren, dass er ganz am Beginn einen Fehler begangen hat.

Wie kann man Javascript lernen?

Falls Du Zeit und Lust hast, in die Welt der Webseiten-Programmierung einzutauchen, gehört das Know-how der Skriptsprache heutzutage zu den Basics. Die Möglichkeiten, Dir Javascript beizubringen, sind äußerst vielfältig. Es werden sowohl kostenlose als auch kostenpflichtige Optionen angeboten. Bei einer Suche nach Javascript Lernmöglichkeiten wirst Du im Web auf zahlreiche Anbieter und Angebote stoßen. Viele der kostenlosen Angebote kratzen lediglich an der Oberfläche der Skriptsprache. Falls Du tiefer in die Materie eindringen willst, empfehlen sich eher professionelle und kostenpflichtige Kurse und Tutorien. Selbstverständlich werden auch zahlreiche Lehrbücher zum selbstständigen Lernen angeboten. Das Erlernen von Javascript ist übrigens nicht besonders schwierig. Vor allem, wenn Du bereits über Kenntnisse in anderen Programmiersprachen verfügst, wird es Dir relativ leicht fallen. Mit ein wenig Lernbereitschaft und Engagement kann sich jeder Hobbyprogrammierer innerhalb weniger Wochen die Scriptsprache  beibringen.

Was bringt die Einbindung von APIs in Javascript?

Die Entwickler-Community von Javascript hat in den letzten Jahren eine Vielzahl von Tools implementiert, die es ermöglichen, mit minimalem Aufwand eine Vielzahl zusätzlicher Funktionen aufzurufen. Zu den wichtigsten und potentesten dieser Tools zählen Browser- und Drittanbieter APIs (Application Programming Interfaces). Browser-APIs sind im Webbrowser des Benutzers integriert. Sie können auf Ressourcen des Rechners zugreifen und sehr komplexe Dinge erledigen. Ein Beispiel ist die Geolocation API, die geografische Informationen abruft und es Programmen ermöglicht, Deinen Standort zu ermitteln bzw. auf einer Karte anzuzeigen. Die Canvas und WebGL APIs geben Dir die Möglichkeit, 2D- oder 3D-animierte Grafiken zu erstellen. Mit Audio- und Video-APIs, wie zum Beispiel HTMLMediaElement und WebRTC, kannst Du Audio- und Video-Inhalte in eine Webseite integrieren. In der Praxis genauso wichtig sind die APIs von Drittanbietern. So ermöglicht Dir die Twitter API die aktuellsten Tweets auf Deiner Webseite einzubinden. Und die Google Maps API erlaubt es Dir, Karten von Google auf einer Webseite zu integrieren. Da diese Drittanbieter-APIs nicht standardmäßig im Browser integriert sind, musst Du den Code beim jeweiligen Anbieter in Erfahrung bringen. Neben Browser- und Drittanbieter-APIs gibt es noch eine ganze Reihe weiterer APIs, mit denen Du mit geringem Aufwand interessante Funktionen auf einer Webseite realisieren kannst.

Ist die Nutzung von Javascript gefährlich?

Trotz oder besser gesagt wegen seiner vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten hat sich die Skriptsprache über die Jahre auch zu einer potenziellen Gefahrenquelle entwickelt. Mit Javascript kann ein Programmierer bzw. Hacker den Browser dazu bringen, im Hintergrund Befehle und Inhalte von anderen Seiten zu laden. Der Nutzer einer Webseite würde nicht bemerken, dass im Hintergrund unbekannte Javascripts abgerufen werden. Das Abrufen einer E-Mail mit Schadcode oder das Klicken auf einen infizierten Link im Internet kann einen Trojaner auf Deinen Rechner einschleusen, der ohne Dein Wissen Javascripts startet. Bekannte aktuelle Schadskripte werden von guten Virenscannern blockiert. Trotzdem werden täglich neue Scripte entwickelt, um Rechner und deren Inhalte auszuspionieren. Wenn Du die Vermutung hast, dass auf Deinem Rechner unerwünschte Javascripts ausgeführt werden, solltest Du das standardmäßige Aktivieren von Javascript in Deinem Browser unterbinden. Dazu musst Du in Deine Browser-Einstellungen gehen und auf die Option „Javascript aktivieren“ klicken, um sie zu deaktivieren.

Ist Javascript kritisch für SEO?

Google ist in der Lage, Javascript generierte Inhalte zu lesen. Daher kann in Bezug auf SEO Javascript zu ernsthaften Problemen führen – vor allem dann, wenn es sehr tief in der Implementierung der Website verankert ist.