Was bedeutet der Begriff Podcast?

Der Hype um das Phänomen Podcast hält an

Zum Begriff Podcast gibt es in der Fachwelt unterschiedliche Definitionen. Die Bezeichnung ist ein Kofferwort (Kunstwort) und setzt sich aus den beiden englischen Wörtern „Pod“ und „Cast“ zusammen.

Das Wort Pod geht mutmaßlich auf die Formulierung Play on Demand (engl.: auf Abruf spielen) zurück.

Manche Quellen sehen auch den iPod, das bekannte digitale Abspielgerät der Firma Apple als eigentlichen Ursprung.

Einigkeit besteht hingegen bei der Bedeutung von Cast, dem englischen Wort für Broadcast (Rundfunk).

Was ist ein Podcast?

Ein Podcast besteht aus verschiedenen Mediendateien, die in Form von Audio- und Video-Formaten verfügbar sind.

Podcast - Was bedeutet der Begriff?

Du hast die Möglichkeit, ihn online anzuhören beziehungsweise anzusehen, und kannst ihn in den meisten Fällen zusätzlich abonnieren. Podcasts stehen Dir grundsätzlich „on demand“, somit auf Abruf zur Verfügung. Anders als beim Radio oder Fernsehen gibt es keine festen Zeiten, zu denen sie ausgestrahlt werden, sondern Du kannst sie zu jeder beliebigen Zeit nutzen, solange sie online verfügbar sind.

Die ersten Podcasts bestanden vorrangig aus Audiodateien und bis heute sind viele Nutzer der Ansicht, ein Podcast sei grundsätzlich eine Datei im Audioformat. Faktisch gibt es jedoch gleichermaßen Audio- und Video-Angebote. Entscheidend für die korrekte Zuordnung ist nicht die Art des abspielbaren Formats, sondern die Verfügbarkeit nach Bedarf des Nutzers. In Bezug auf die Dauer gibt es keinerlei zeitliche Vorgaben für einen Podcast. Von wenigen Minuten Sendezeit bis hin zu mehrstündigen Sendungen ist alles möglich. Das primäre Ziel besteht darin, vielfältige Themen anzubieten und dabei möglichst viele Menschen zu erreichen, Erwachsenen ebenso wie Kinder. Die Vermittlung von Wissen ist hier ebenso relevant wie das Anbieten von Unterhaltung oder im Business-Bereich das Generieren von neuen Kunden.

Wie werden Audio und Video Podcasts voneinander abgegrenzt?

Das Prinzip hinter dem Angebot abonnier- und downloadbarer Audio- und Videoangebote ist vom Grundsatz her bei beiden identisch. In den meisten Fällen wirst Du jedoch unter der Angabe Podcast Audio-Dateien finden. Professionelle Video-Podcasts werden üblicherweise unter den Begriffen Videocast oder alternativ Vodcast bereitgestellt. Die Regelung hierzu ist nicht einheitlich und so bieten zahlreiche Anbieter ihr Videoangebot unter mehreren Bezeichnungen an, damit sie von möglichst vielen Interessenten gefunden werden. Videos stehen Dir meist im Medienformat MP4 zur Verfügung und verfügen häufig über zusätzliche interaktive Steuerfunktionen. Diese Form der digitalen Aufbereitung wird als Enhanced (engl.: erweiterter) Podcast bezeichnet.

Wie kann ein Podcast angehört oder angesehen werden?

Die Anbieter laden diese auf ihre eigenen Internetseiten oder auf das Portal eines Hosters hoch. Dort kannst Du sie anklicken und jederzeit anhören. Wenn Du mit einem Desktop-Rechner im Netz bist, rufst Du die Webseite des Anbieters auf und nutzt die Datei direkt von dort. Fast immer besteht zusätzlich die Möglichkeit, einen Podcast herunterzuladen, um ihn unabhängig von einer Verbindung mit dem Internet zu einem späteren Zeitpunkt offline anhören zu können.

Wenn Du mit einem mobilen Endgerät zugreifst, steht Dir in der Regel eine vorinstallierte App zur Verfügung. Eine solche Podcast-App wird als Podcatcher (engl.: to catch (= fangen) bezeichnet. Du findest sie in den Einstellungen Deines Smartphones oder Tablets unter der Bezeichnung „Podcast“. Ältere Geräte verfügen eventuell noch nicht über eine solche Option. In dem Fall wirst Du im App-Store Deines Anbieters fündig und kannst sie auf Dein Device laden.

Was ist ein Podcatcher?

Sogenannte Podcatcher ermöglichen Dir, Podcasts zu abonnieren. Du kannst damit einen sogenannten Podcast-Web-Feed, der Dich thematisch interessiert, downloaden und Dir regelmäßig die neu hinzukommenden Episoden herunterladen. Dies gilt sowohl für Audio- als auch Videoformate. Damit Dein mobiles Gerät den Podcast abspielt, muss das Device mit dem Podcatcher synchronisiert werden. Gute Apps bieten diese Funktion in integrierter Form an und ermöglichen Dir das direkte Anhören nach dem Download. Hierbei ist es entscheidend, dass Dein Podcatcher mit dem Betriebssystem Deines Gerätes kompatibel ist. Zu den bekanntesten Apps zählen u.a.:

Die integrierte Synchronisationsfunktion ermöglicht Dir, jede einzelne neu erscheinende Episode Deines gewünschten Podcasts automatisch herunterzuladen. Sie wird somit direkt auf Dein Abspielgerät übertragen.

Wie wird ein Podcast abonniert?

Ein Abonnement kann über die Suche innerhalb der Podcast-App vorgenommen werden. Wenn Dir bereits ein Podcast namentlich konkret bekannt ist, wird er Dir nach Eingabe in die Suchmaske angezeigt. Wenn Du ungezielt nach Schwertpunktinteressen suchst, gibst Du lediglich Suchbegriffe Deines Interesses ein, ähnlich wie bei einer Suchmaschine. Die App schlägt Dir anschließend verschiedene Podcasts vor und Du kannst Dir einen oder mehrere auswählen und abonnieren. Bei zahlreichen Anbietern steht Dir eine ausführliche Übersicht zur Verfügung, die das jeweilige Angebot thematisch auflistet.

Wenn Du einen Podcast abonnierst, werden Dir in aller Regel automatisch neue Folgen angezeigt. Bei kostenpflichtigen Podcasts entstehen dadurch keine zusätzlichen Kosten. Eine eventuelle Gebühr wird stets nur einmalig vorgenommen und nicht für jede neu hinzukommende Episode. Es gibt jedoch zahlreiche Möglichkeiten, auf kostenfreie Angebote zuzugreifen. In dem Fall gehst Du mit einem Abo keinerlei finanzielle Verpflichtungen ein und bekommst neue Folgen ohne Bezahlung angezeigt.

Wie können Podcasts sonst noch gefunden werden?

Wenn Du kein mobiles Gerät für Deine Suche verwendest und somit nicht auf eine App zurückgreifen kannst, sind Suchmaschinen, beispielsweise Google oder Bing, eine effektive Möglichkeit. Wenn Du dort ein Thema eingibst, das Dich interessiert und die Wörter Podcast sowie Audio oder Video hinzufügst, wird Dir eine große Vielfalt an verfügbaren Sendungen angezeigt, aus der Du auswählen kannst. Je konkreter Du hierbei die Suchbegriffe auswählst, desto exaktere thematische Ergebnisse erhältst Du bei Deiner Recherche. Du kannst einzelne Episoden ebenso herunterladen wie vollständige Serien.

Welchen Zweck verfolgen Podcasts?

Podcasts gelten als mobile Informationsbegleiter. Sie vermitteln Wissen, Rat und Unterhaltung und sprechen eine breit gefächerte Klientel an. Die Inhalte sind dabei so unterschiedlich wie die Interessen der Menschen, die einen Podcast nutzen. Während in früheren Jahren in erster Linie das Radio ein Monopol auf gesprochene Audio-Beiträge hatte, steht heute der Podcast im Fokus. Das Angebot für Podcast-Hörer umfasst dabei sowohl Beiträge von privaten Personen als auch von großen und bekannten Medien, beispielsweise die Tagesschau oder die Sender NDR und WDR. Jeder, der eine Geschichte zu erzählen hat oder eine Nachricht übermitteln möchte, findet im Podcast einen zunehmend wachsenden Markt, der sich mittlerweile gegenüber Radio, Zeitung und Fernsehen erfolgreich behauptet.

Wer bietet Podcasts an?

Als Anbieter gelten zunächst alle Seiten, die eine Hördatei zum Anhören, Downloaden und Abonnieren zur Verfügung stellen. Mittlerweile bieten die meisten Medien einen eigenen Podcast an, demnach die jeweiligen Zeitungen, die Nachrichtendienste, darunter die Tagesschau, zahlreiche Radio- und Fernsehsender, beispielsweise NDR, WDR und Deutschlandfunk. Weiterhin sind Podcasts bei Influencern und im Business-Bereich verbreitet.

Überdies bieten die großen Medienplattformen Podcasts in ihren Mediatheken an. Zu den bekanntesten zählen Spotify, Deezer, Apple Podcast (ehemals iTunes), Amazon und Audible (Amazon-Tochter).

Warum kam es im Jahr 2020 in Deutschland zu einem Podcast-Boom?

Während der Coronakrise erlebte die Podcast-Branche einen erheblichen Zuwachs an Zuhörern. Mehr als 33 Prozent der Menschen hörten Podcasts, wobei das Thema Corona einen besonderen Stellenwert einnahm. Der NDR stellte das international bekannt gewordene Coronavirus Update des Virologen Dr. Christian Drosten zur Verfügung und ermöglichte so eine Wissensvermittlung für breite Teile der Bevölkerung.

Auch sonst wurden sie vor allem als neu entdeckte Freizeitgestaltung während der jeweiligen Lockdowns relevant.

Welche Arten von Podcasts gibt es?

Die Themen sind sehr unterschiedlich und umfassen das gesamte Spektrum an Interessen, die Menschen grundsätzlich haben, darunter:

Wo besteht die Möglichkeit, kostenfreie Podcasts zu nutzen?

Es gibt ein riesiges Angebot an kostenfreien Podcast-Optionen. Meist reicht es aus, den Begriff „kostenlos“ zusammen mit dem gewünschten Thema in die jeweilige Suchmaske einzugeben, um eine entsprechende Übersicht angezeigt zu bekommen. Die Medien-Forschungsgruppe Goldmedia führte im Jahr 2020 ein sogenanntes POD-Rating durch und präsentierte hierbei die zehn beliebtesten Angebote. Sie stehen alle kostenfrei zur Verfügung.

Welche Podcasts sind für Kinder geeignet?

Für Kinder stehen ebenso umfassende Angebote zur Verfügung, wie für Erwachsene. Die Optionen reichen von Wissensvermittlung bis hin zu Spaß, Spannung und Unterhaltung. Die beliebte „Sendung mit der Maus“ (Urheber: öffentlich-rechtliche Sender WDR) bietet die bekannten Lach- und Sachgeschichten in Hörform. Die Kinderbuchreihe „Hexe Lilli“ (kidspods.de) gibt es ebenfalls zum Anhören und ausgewählte Gute-Nacht-Geschichten stehen beim Bayerischen Rundfunk (BR) für Kinder bereit. Das Logo-Nachrichtenportal des Kika-Fernsehsenders unterhält einen Nachrichten-Podcast im Videoformat. Der Geolino-Wissenspodcast (geo.de) unternimmt kindgerechte Entdeckungsreisen durch zahlreiche Wissensthemen und erklärt unter anderem das Coronavirus altersgerecht.

Was wird für das Erstellen eines eigenen Podcasts benötigt?

Für ein eigenes Podcast-Angebot benötigst Du eine Software zum Aufnehmen und ein Mikrofon von guter Qualität. Bei der Software gibt es große Unterschiede, vor allem in Bezug auf die Kosten. Für Einsteiger lohnt sich zunächst beispielsweise das kostenlose Programm Audacity. Es steht für Windows, Mac OS und Linux zur Verfügung und bietet alle Funktionen, die für die Podcast-Erstellung benötigt werden.

Bei den Mikrofonen gibt es erhebliche Preisunterschiede. Zu Beginn eignet sich ein normales Headset. Solltest Du regelmäßig und vor allem längere Episoden streamen wollen, lohnt sich ein Produkt von guter Qualität.

Für das Hosting kannst Du entweder Deine eigene Webseite nutzen (Selbsthosting) oder einen meist kostenpflichtigen Anbieter wählen. Ein kostenloser Fremdhoster ist Anchor.fm. Es gibt einige Einschränkungen gegenüber der Bezahlvariante (Administrieren von RSS-Feeds, Statistiken etc.), ist jedoch für den Start eine hilfreiche Option.

Welches Audioformat ist das Beste für einen Podcast?

MP3 ist im Moment das beste Format. Es ist kompatibel mit allen Apps, kompatibel mit allen Plattformen und benötigt relativ wenig Speicherplatz im Vergleich zum Original, und hat dabei nur einen leichten Qualitätsverlust.