Hummingbird

Hummingbird - Definition, Bedeutung und Auswirkungen des Updates auf SEO und Content Marketing

Hummingbird (zu Deutsch: Kolibri) ist der Name eines komplett neuen Algorithmus, den Google 2013 ausrollte. Das Unternehmen ging damit über ein reines Update weit hinaus und setzte neue Standards für die Suchmaschinenanfragen und die Qualität von Content.

Im Rahmen des Updates ersetzte Google die bis dato übliche Keyword-Recherche durch eine semantische Suche und eine semantische Einordnung von Webseiten, Content und Knowledge. Auch das Ranking und die erforderlichen SEO Maßnahmen wurden durch das Update erheblich beeinflusst.

In der Folge ermöglichte es Hummingbird, auf kompliziertere Fragetypen die passenden Antworten zu liefern. Auf die Frage nach Vergleichen beispielsweise: Was ist gesünder, Butter oder Öl?

Oder auf Suchanfragen, die sogenannte Homonyme enthalten. Homonyme sind gleichlautende Wörter mit unterschiedlichen Bedeutungen.

Hummingbird ermöglicht auf kompliziertere Fragetypen die passenden Antworten zu liefern

Welchen Nutzen hat Hummingbird für Suchanfragen?

Das Update mit dem Vogelnamen liefert ein anschauliches Beispiel für seinen Nutzen. Gibst Du den Begriff für „Kolibris“ auf Englisch oder auf Deutsch in die Suche ein, weiß Google noch nicht, wonach du suchst: nach dem Vogel, dem Update oder nach einer Übersetzung Englisch/Deutsch beziehungsweise Deutsch/Englisch.

Vergleichbar verhält es sich auf Webseiten, auf denen der englische Begriff oder das deutsche Wort „Kolibri“ auftauchen. Solange der Algorithmus allein auf das Keyword fokussiert, kann er eine Suche nur mit vagen Vorschlägen beantworten. Deshalb muss der semantische Kontext berücksichtigt werden: Geht es auf der Website um Vögel, geht es um das Update oder ist es ein Online-Wörterbuch, das den Begriff in verschiedenen Übersetzungen anzeigt? Und genau das leistet der neue Algorithmus.

Änderungen und Anpassungen durch Googles Hummingbird im Überblick

Fassen wir das Gesagte zusammen, ergeben sich folgende Antworten auf die Frage, was man unter dem Hummingbird Update versteht und was es leistet:

Ein Update, drei Vorteile aus Sicht der Nutzer

Darüber hinaus war Hummingbird der erste entscheidende Schritt zu Neuerungen, die sich bis auf den aktuellen Google Algorithmus auswirken. Dazu gehört, dass der Algorithmus relevanten Content von Texten unterscheiden kann, die auf Keywordspamming basieren.

Auch für die Sprachsuche erwies sich das Update als hilfreich. Ein dritter Vorteil für die Nutzer der Suchmaschine liegt darin, dass Google den Druck erhöhte, strukturierte Daten bereitzustellen, die im Knowledge Graph angezeigt werden. Das ist der Bereich auf der Suchergebnisseite (SERP), der Dir Kurzantworten auf Deine Suchanfragen anzeigt. Für Webseitenbetreiber stellen gerade diese strukturierten Daten jedoch ein zweischneidiges Schwert dar.

Was ist das Ziel von Googles Hummingbird Update?

Mit dem Update ist es möglich, auf komplexe Fragestellungen rasch eine präzise Antwort auszuliefern, die zum Nutzerinteresse passt. Erste Kurzantworten werden im Knowledge Graph angezeigt.

Nehmen wir an, Du willst wissen, wie lange Fleisch im Gefrierfach haltbar ist. Dann zeigt Dir Google im oberen Bereich der Suchergebnisse kurze Antworten an, die zumeist in Tabellenform gelistet sind. Darunter erscheinen verwandte Fragestellungen, die die Fragestellung vertiefen. Google greift hier auf seine semantischen Analysen und Ranking-Faktoren aus der Datenbank zurück.

Für die meisten Nutzer ist die Suche mit einer kurzen Antwort abgeschlossen. Wer mehr wissen möchte, lässt sich wie gewohnt auf eine Website weiterleiten.

Wie wirkt sich das Hummingbird Update auf die Suchmaschinenoptimierung (SEO) einer Seite aus?

Ziel des Updates ist es somit, die Suchergebnisse für Nutzer zu verbessern. Die Optimierung bezieht den Content einer Website, die Struktur der Daten und eine Vielzahl anderer Faktoren ein. Wer nur eine kurze Antwort benötigt, bezieht diese aus dem Knowledge Graph.

Und genau das stellt ein Problem für den Webseitenbetreiber dar. Denn weil Google sich deren Vorarbeit zunutze macht, indem es die Daten aus der Website in den Knowledge Graph aufnimmt, ist es seit dem Hummingbird Update nicht mehr erforderlich, die verweisende Seite aufzurufen, was zu erheblichen Einbrüchen im Traffic führen kann.

Wichtig ist es daher, sich mit den Auswirkungen des Updates intensiv zu befassen und eine Marketing Strategie zu entwickeln, die dazu führt, dass Nutzer sich weiterhin für den Content und die Artikel auf der Website interessieren. So kannst Du beispielsweise in den strukturierten Daten einen Anreiz setzen, die Website aufzurufen.

Hummingbird für die Suchmaschinenoptimierung und das Content Marketing bearbeiten

Um zu verhindern, dass Hummingbird sich negativ auf Dein Ranking und die Relevanz Deines Contents auswirkt, musst Du verstehen, was die Suchmaschine und was Deine Seitenbesucher von Dir erwarten.

Erfüllst Du diese Erwartungen, kann das Update Dir sogar nützlich sein. Befasse Dich daher intensiv mit den Qualitätsanforderungen, die der Algorithmus an Deinen Content stellt, mit dem veränderten Suchverhalten vieler Nutzer und mit dem Erfordernis, Deine Seiten und Deine Artikel gut zu strukturieren und zu bearbeiten.

Qualität statt Quantität

Keywordspamming war für die meisten Nutzer schon immer ein Ärgernis. Vielleicht erinnerst Du Dich noch an solche Webseiten, auf denen man null Informationen bekam, dafür aber ein Keyword in hundertfacher Nennung.

Wer nach dem Hummingbird Update noch auf Keywordspamming setzt, der riskiert, von Google abgestraft zu werden. Richte Deinen Content konsequent daran aus, dass er interessant, einzigartig, unterhaltsam, informativ ist – wie es eben zum Thema Deiner Website passt. Orientiere Dich an echten Suchanfragen und an Knowledge Graphs, die von Google zu Deinen Themen angezeigt werden.

Schreibst Du einen Artikel zu einem bestimmten Thema, beleuchte es von allen Seiten. Achte auf eine erkennbare Struktur und vermeide Wiederholungen. Fügst Du gut strukturierte Daten ein, erhöhst Du die Chance, dass Google Deine Website als perfektes Ergebnis einordnet und im Knowledge Graph berücksichtigt.

Long-Tail-Keywords und Satzfragen berücksichtigen

Die meisten Nutzer wissen heute, dass sie ihre Suchanfragen verbessern, indem sie Keywords um relevante Angaben ergänzen. Mit dem Keyword „Restaurant“ kann Google wenig anfangen. Wer dagegen „Restaurant/Stadt/Lieferservice“ eingibt, liefert entscheidende Hinweise, die zu präziseren Ergebnissen führen.

Dieser Umstand wird ergänzt durch ein verändertes Nutzerverhalten. Gerade Nutzer von mobilen Geräten neigen dazu, Suchanfragen per Sprachsuche zu tätigen. Und weil man die nicht mehr umständlich eintippen muss, fallen sie häufig länger aus. Statt „Restaurant, asiatisch, Lieferservice“ heißt es dann: „Wo finde ich in meiner Stadt ein asiatisches Restaurant mit Lieferservice?“

Diesen Umstand nutzt Du, indem Du relevante Long-Tail-Keywords und Satzfragen in Deinen Content einbindest. Bevorzugt strukturierst Du die Seite mithilfe solcher Fragesätze, indem Du sie in die Zwischenüberschriften aufnimmst. Google kann dann aufgrund der semantischen Suche jene Informationen, nach denen ein Nutzer gefragt hat, in den Suchergebnissen ausspielen.

Strukturierte Daten und Artikel anbieten

Das Hummingbird Update fordert hohe Qualität und eine gute Struktur von Deiner Website und mit Blick auf die von Dir gelieferten Informationen und Daten. Damit der Kolibri vor Freude flattert, solltest Du darauf achten, dass jede Seite klar zu katalogisieren ist.

Artikel müssen übersichtlich strukturiert und idealerweise mit ausgezeichneten Meta-Daten sowie mit hilfreichem Bildmaterial und Zwischenüberschriften ausgestattet sein. Tabellen, Listen, grafische Hilfsmittel können ebenfalls für eine übersichtliche Struktur sorgen. Statt alles auf eine Seite zu bringen, arbeitest Du mit Verlinkungen von zueinander passenden Unterseiten.

Snippets und Rich Snippets haben laut Google keinen unmittelbaren Einfluss aufs Ranking Deiner Seite. Sie wirken sich dennoch positiv aus, wenn Du auch hier darauf achtest, relevante Daten in Bild und Text zu verknüpfen.

Warum benutzt Google Tiernamen für seine Algorithmen?

Es gibt keinen klar benennbaren Grund. Google verwendet Namen, die von den eigenen Mitarbeitern stammen (Page, Vince). Aber auch Tiernamen, die positiv besetzt sind, wie Panda und Pinguin beispielsweise.

Der Kolibri ist für seine Schnelligkeit und Flexibilität bekannt. Außerdem kann er als einziger Vogel seit- und rückwärts fliegen. Die Metapher verweist auf einen flexiblen Algorithmus, der sich seinem Ziel rasch, präzise und von allen Seiten annähert.

Welche weiteren Updates folgten auf das Hummingbird Update?

Google arbeitet beständig an seinem Algorithmus und an seinen Ranking-Kriterien. Daher kommt es regelmäßig zu Updates. Eine komplette Neuausrichtung, wie sie das Kolibri-Update darstellte, hat es seit 2013 nicht gegeben.

Im Zusammenhang mit Hummingbird wird häufig RankBrain erwähnt. Was bedeutet das?

RankBrain ist ein Algorithmus, der auf der Grundlage von maschinellem Lernen (KI/AI) entwickelt wurde. Der Hummingbird-Algorithmus basiert auf einer semantischen Analyse, die von RankBrain unterstützt wird, indem es den Zusammenhang von Begriffen und Inhalten der Suchanfragen analysiert. RankBrain kann auch neue Begriffe oder Suchanfragen einem semantischen Zusammenhang zuordnen.

Häufige Fragen und Antworten

Wie wird Hummingbird übersetzt?
„Hummingbird“ heißt ins Deutsche übersetzt „Kolibri“.
Was bedeutet Hummingbird auf Englisch?
Hummingbird ist der englische Begriff für Kolibri.